Das Wichtigste zuerst: Brauche ich eine Baugenehmigung?
Diese Frage brennt vermutlich immer zuerst unter den Fingernägeln. Allerdings gelten diesbezüglich in den Bundesländern unterschiedliche Vorgaben. Es ist also stets notwendig, sich beim zuständigen Orts- oder Kreisamt zu informieren, wie die Rechtslage aussieht.
Generell gilt allerdings, dass ab einem Wasservolumen von 100m³ eine Baugenehmigung einzuholen ist. Ob für kleinere Vorhaben die Genehmigung benötigt wird, kann nur das regionale Amt genau beantworten. Zudem ist mit dem Amt zu klären, wie tief der Teich geplant ist bzw. er werden darf. So darf beispielsweise nicht in den Grundwasserbereich eingedrungen werden. Richtig – diese Informationen erhalten Sie auch aus der Landesbauverordnung. Aber ob man selber diese auch korrekt interpretiert? Am besten, Sie werden direkt beim Amt vorstellig und stellen Ihr Projekt vor. Dann erhalten Sie auch die aktuellen Informationen. Denn neben dem Wasserschutzgesetz müssen noch die folgenden Gesetze Beachtung finden:
- Die Baumschutzverordnung
- Die Baumschutzsatzungen
- Das Nachbarrechtsgesetz
Die Crux mit den Normen
Verschiedene Normen müssen zur Anwendung gebracht werden, damit es mit dem Schwimmteiche seine Richtigkeit hat.
- Verkehrssicherung: Ja – tatsächlich! Im Rahmen der Verkehrssicherung ist es notwendig, dass der Teiche gesichert ist und nicht der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Dies kann mittels eines Zaunes oder einer dichten Hecke geschehen. Dabei ist es unerheblich, ob der Zaun das gesamte Grundstück umfriedet oder nur den Pool. Selbiges gilt für die blickdichte Hecke. Wichtig ist, dass er nicht ohne Weiteres von den Nachbarskindern in Beschlag genommen werden kann.
- Die gewählten Baumaterialien und Abdichtmethoden müssen den örtlichen Anforderungen entsprechen. Dies gilt auch für die elektrotechnischen Eigenschaften des Projekts, die direkte Umgebung des Teiches sowie eventuelle Anlagen in puncto Sichtschutz.
Sie sehen: Es führt kein Weg um das Amt herum, selbst wenn eine Baugenehmigung nicht von Nöten ist, sollte das Projekt dennoch mit allen Beteiligten Behörden abgesprochen werden.
An die Vorgaben und Regelwerke halten
Natürlich, viele Gartenbesitzer würden am liebsten einfach loslegen und mit dem Buddeln beginnen. Allerdings sollte man sich schon an die Regelwerke halten, die auch für die Fachhandwerker richtungsführend sind. Hierbei handelt es sich um die Regelwerke der FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.). Sie sind das Standardwerk mit vielen Empfehlungen auch für den privaten Bau von Gewässern:
- Richtlinie für den Bau und die Instandhaltung sowie die Planung von privaten Schwimm- und Badeteichen (2. Ausgabe / 2017)
- Richtlinie für Bau, Instandhaltung, Planung und Betrieb von Freibädern mit biologischer Wasseraufbereitung (Ausgabe 2011 – nach wie vor ist dies der aktuelle Stand)
Egal, ob Sie Ihren Schwimmteich selber oder durch den Fachmann anlegen lassen wollen, ist es bei der Antragsstellung sinnvoll, bereits einen Grundriss, unterschiedliche Schnittdarstellungen, einen aktuellen Katasterauszug, alle notwendigen Formulare sowie eine schriftlich verfasste Erläuterung, warum Ihnen das Projekt so wichtig ist, vorlegen zu können. Auf diese Weise ist der Sachbearbeiter sofort im Bilde, dass es Ihnen zum einen ernst mit diesem Projekt ist und zum anderen Sie sich bereits eingehend mit der Materie beschäftigt haben. Das macht immer einen guten Eindruck.
Was es auf dem Grundstück zu beachten gibt
Die richtige Lage für den Pool zu finden, ist das Wichtigste. Wo sollte er stehen?
- Volle Sonne
- Vor Wind und Blicken geschützt
- Fern von großen Bäumen, um Schatten-, Blätter- und Pollenfall zu vermeiden
Natürlich stellt sich auch die Frage nach der Größe. Auch wenn man es sich nicht vorstellen kann, ist bereits ein Teich mit 24 bis 30m² ausreichend, um sich an heißen Tagen eine schöne Abkühlung genehmigen zu können.
Wer tatsächlich Schwimmen möchte, ist mit knapp 70m² besser beraten.
Wer mit einem großen Grundstück gesegnet ist, sollte eine großzügige Regenerationszone einplanen. Alternativ kann auf eine professionelle Filtertechnik zurückgegriffen werden, um die Wasserqualität zu optimieren. Diese könnte, um den natürlichen Charakter nicht zu stören, unter einem optisch schönen Holzdeck oder ähnlichem versteckt werden.
Welche Pflanzen gehören in den Schwimmteich?
Zunächst einmal bedarf es der so genannten Repositionspflanzen. Hierzu gehören das Schilf und die Gelbe Wasseriris. Grundsätzlich ist die Zusammensetzung dem Teich anzupassen. So genannte Bioteiche benötigen Pflanzen, die mit kargem Boden zurechtkommen. Andere Pflanzen sind eher in nahrhaften Böden zu Hause. Daher folgt hier nur eine Aufzählung von möglichen Pflanzen. Welche Sie letztlich einsetzen wollen, sollten Sie mit einem Fachmann beraten. Insbesondere ist dies dann angeraten, wenn Sie das Wasser durch die Pflanzen regenerieren wollen.
- Kalmus
- Wasserähre
- Ufersegge
- Sumpfdotterblume
- Rispensegge
- Ufersegge
- Nadelkraut
- Sumpfsimse
- Wasserpest
- Wasserschwertlilie
- Flatterbinse
- Amerikanische Sumpfschwertlilie
- Blutweiderich
- Wasserminze
- Teichrose
- Seerose
- Hechtkraut
- Laichkraut
- Pfeilkraut
- Rohrkolben
Wie gesagt: Dies ist nur eine Auswahl.
Ebenso wichtig ist die Auswahl des Sandes, des Kies. Wie soll der Einstieg für Mensch und Tier gestaltet sein? Sollen nur Menschen darin schwimmen oder auch die heimischen Hunde? Auch ist das Zusammenspiel von Steinen, Sand, Kies und den Pflanzen ein großes Thema, bei dem eine intensive Recherche oder aber das Gespräch mit dem Fachmann von Nöten ist.
Denn Schwimm-Teiche liegen voll im Trend
Man kann es nicht anders sagen: Wer einen eigenen, großen Garten besitzt, gerne schwimmt und kein See, Fluss oder Küste, ja nicht einmal eine Badeanstalt in der Nähe zu finden ist, braucht dennoch eine Möglichkeit, sich an heißen Sommertagen zu erfrischen. Ein Pool ist ein künstliches Gebilde und benötigt Chlor und andere Mittel, um die Wasserqualität erhalten zu können. Der Schwimm-Teich jedoch schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe:
- Der Erfrischungsfaktor ist gegeben.
- Das Wasser wird auf natürliche Weise oder auch mit technischen Mitteln, aber ohne Chemie, sauber gehalten.
- Es entsteht ein wunderbarer Mikrokosmos in Ihrem Garten, um den die Nachbarn Sie sicherlich beneiden werden. Denn wo ein Teich ist, sind auch neue Tiere im Garten, die Sie vorher noch nicht begrüßen konnten.
Schaffen Sie Naturoasen, wo immer es möglich ist. Wir sind es uns wert!